Unserer Erfahrung nach liegt es zumeist an einem von fünf Gründen, wenn das tesa® Power.Kit- System nicht hält, was wir Ihnen davon versprochen haben. Alle Gründe liegen in falschen Voraussetzungen für die Kleberhaftung und lassen sich leicht am so genannten „Bruchbild“ des Klebstoffes auf der Adapterrückseite erkennen.
1. Nicht ausreichende Aushärtezeit: Die Ungeduld ist womöglich der größte Feind des Erfolges. Gesteht man dem Klebstoffes nicht die in der Bedienungsanleitung angegebenen 12 Stunden Aushärtezeit (ggf. 24 Stunden bei bestimmten Produkten) zu und montiert sein Objekt vor der Zeit, ist meist Bruchbild 2 (s. unten) das Ergebnis: Unvollständig ausgehärteter Klebstoff, der bereits einige, aber nicht ausreichende Haltekraft aufbringt. Bei hoher Belastung reißt der Adapter ab und zeigt ein unvollständig kohäsives Bruchbild im Gegensatz zum vollständig kohäsiven Bruchbild, das bei der Demontage des korrekt installierten Systems mit der Zange entsteht (Bruchbild 1).
2. Trennschicht auf der Oberfläche: Viele Anwender neigen dazu, den Untergrund vor dem Aufbringen des tesa® Power.Kit- Systems noch einmal besonders gründlich reinigen zu wollen – leider manchmal, entgegen der Instruktionen in der Bedienungsanleitung, auch mithilfe konventioneller Haushaltsreiniger, die meist fettlösende oder Wasser abweisende Bestandteile enthalten. Diese bewirken jedoch nicht nur, dass Fett und Wasser keinen Halt an der Oberfläche finden, sondern auch der tesa® Power.Kit- Klebstoff. Ob dies auch bei Ihnen die Ursache für die fehlende Haftung gewesen sein könnte, wissen Sie selbst sicher am besten. Wenn ja, finden Sie die Bestätigung dafür außerdem im Bruchbild Ihres Adapters: Sieht die mit Klebstoff bedeckte Rückseite des Adapters so glatt aus wie auf Bruchbild 3, hat der Klebstoff keinen Halt gefunden. Beim nächsten Mal deshalb die Fläche am besten einfach nur mit einem sauberen, trockenen Tuch kräftig abreiben, um die letzten Rückstände mechanisch zu entfernen! Ausnahmen bestätigen auch bei tesa die Regel: Bei spezialbehandelten Oberflächen (z.B. gewachstem oder geöltem Naturstein oder Holz) oder fertigungsbedingten Trennschichten auf der Oberfläche (z.B. Hart-PVC, wie es in Fensterrahmen verwendet wird) müssen Sie die Trennschicht mit Spezialreiniger, Aceton (nicht bei Kunststoffoberflächen verwenden!) oder Alkohol entfernen, danach die Fläche jedoch aus oben genannten Gründen unbedingt ablüften lassen! WICHTIG: Mit Alkohol ist reiner bzw. 70%iger Propylalkohol aus der Apotheke gemeint. Verwenden Sie ersatzweise auf keinen Fall Reinigungsbenzin oder Spiritus. Ebenso ist Aceton nicht durch Nagellackentferner zu ersetzen. Und noch eine Ausnahme müssen wir an dieser Stelle nennen: Bei Fliesen mit so genanntem Lotus- oder Abperleffekt (Nanostruktur) lässt sich die Trennschicht nicht mit chemischen Mitteln entfernen.
3. Ungeeigneter Untergrund: Obwohl das tesa® Power.Kit- System für fast alle gebräuchlichen tragfähigen Untergründe geeignet ist, gibt es einzelne Kunststoffe, auf denen der tesa® Power.Kit- Kleber definitiv nicht haftet. Das sind vor allem Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polytetralfluorethylen (PTFE, Teflon). Der Klebstoff zeigt hierauf ebenfalls Bruchbild 3. Loserer Putz, Tapeten und textile Untergründe (z.B. Teppichboden) sind aufgrund ihrer mangelnden Festigkeit und Tragfähigkeit für eine oberflächliche Klebebefestigung generell eher ungeeignet. Da wir hier nur einen – wenn auch möglichst großen Ausschnitt – geeigneter Oberflächen bzw. Oberflächenbehandlungen mit unseren Hinweisen abdecken können, liegt es in der Verantwortung des Anwenders, auf anderen Untergründen Vorversuche durchzuführen.
4. Hohlräume im Klebstoff: Wohl aus Gewohnheit im Umgang mit Klebstoffen neigen Anwender manchmal dazu, nach Einfüllen des Klebstoffes den Adapter noch einmal fest anzudrücken. Beim tesa® Power.Kit- System verbessert das die Haftung jedoch nicht, im Gegenteil: Durch Einfüll- und Kontrollloch wird der noch nicht ausgehärtete Klebstoff so wieder herausgedrückt, es entstehen Hohlräume in der Kleberschicht (Bruchbild 4), die die Tragfähigkeit des Systems reduzieren.
5. Falsches Einfüllen des Klebstoffes: Ein ähnliches Problem stellt das unvollständige Befüllen der Klebstoffkammer - womöglich durch beide Löcher im Adapter (Bruchbild 5) - dar: Weniger effektive Klebefläche bedeutet natürlich auch weniger Haltekraft! Deswegen muss der Klebstoff unbedingt nur über das eine, normalerweise größere Einfüllloch eingefüllt werden; erst wenn der Klebstoff am Kontrollloch wieder austritt, ist die Kammer garantiert vollständig gefüllt.