House of smarts

Schließlich muss die tesa Klebetechnologie sich der jeweiligen Produktspezifikationen anpassen, also den Vorgaben an Belastbarkeit und Haltbarkeit entsprechen. Bei einem Handy sind das in der Regel nur einige Jahre, bei einem Auto aber wird schon mit 15 Jahren gerechnet und bei der Verklebung von Fassadenteilen gar mit 30 Jahren.

Nach entsprechend vielen Versuchen kann tesa für jeden Einzelfall kluge Klebeband-Bausteine liefern – passgenau für die smarten Produkte der industriellen Großkunden. Das Know-how aus Suzhou steht dem gesamten asiatischen Markt von Indien, über China bis Australien zur Verfügung – bekanntlich Quelle und Hochburg all der beliebten Consumer Electronics wie etwa Smartphones, Tablets oder Wearables. "Aber längst auch ein wichtiger Markt für die Elektromobilität", sagt Uwe Michel, "denn keine E-Autos ohne Displays".

In China steht unter anderem aktuell die Reparierbarkeit der beliebten Geräte im Fokus. Smartphones gehen schnell kaputt, weil sie nun mal schnell aus Hand und Hosentasche fallen. Display und Rückseite enthalten Glas, das zerbricht und ausgetauscht werden muss. All diese Elemente wie auch die Akkus werden heute oft von hauchdünnen tesa Klebebändern gehalten, die zum Teil für eine Reparatur einzelner Bauteile auch wieder abgelöst werden können. Das ist nicht nur günstiger als ein neues Gerät, sondern auch nachhaltiger, weil eben die Lebenszeit verlängert wird. Was auch einige Gesetzgeber so sehen. In Europa etwa muss die smarte Kommunikationstechnik qua Gesetz ab 2025 in gewissem Umfang reparabel sein. „Also müssen wir erst recht Möglichkeiten schaffen, damit einzelne Teile ausgewechselt werden können“, so Michel.

Für solche Herausforderungen ist das Customer Solution Center die richtige Adresse. Die Spezialisten tüfteln dafür unermüdlich an Lösungen. Zum Beispiel, wenn einem Handy Hersteller Reparaturzeiten von 45 Minuten einfach 39 Minuten zu viel sind: Uwe Michel erzählt, dass beachtliche 80 ausrangierte Telefone daraufhin in Suzhou erfolgreich das Versuchskaninchen spielten. Sie wurden fallengelassen, auseinandergebaut und am Ende perfekt wiederhergestellt. Immer wieder wurden die Verklebungen neu formuliert und positioniert, bis ein machbarer neuer Sechs-Minuten-Reparatur-Standard erreicht war. „Nun ist der Kunde zufrieden. So ein Zeitgewinn bedeutet für Hersteller wie auch später die Reparaturshops bares Geld.“

Hier lässt es sich also gut arbeiten – auch im Dienste der Elektromobilität. Da dort jedes Kilo für die Reichweite zählt, half tesa, beispielsweise im Bordnetz entscheidendes Gewicht zu reduzieren: „Wir geben Kabelbündeln, wo es aus Platzgründen derzeit nicht möglich ist, eine feste Form. Hierfür haben wir ein neues Kabelwickelband entwickelt, welches durch UV-Strahlen aushärtet. Dadurch gelingt es, Kabelbündeln im Bordnetz eine Struktur zu geben und gleichzeitig Gewicht zu sparen und Platz zu schaffen. Somit lassen sich im Vergleich zu herkömmlichen Kabelkanälen und je nach Anwendung bis zu mehreren Hundertgramm an Gewicht einsparen. Zugleich kann Platz gemacht werden für wichtigen Bauraum, der oftmals fehlt. Auch für neue Trends, die immer mehr Funktionen und Intelligenz in die Fahrzeuge bringen, kann eine smarte Lösung erarbeitet werden“, erklärt Michel. 

„Schickten wir früher Kleberollen als Muster im Paket, so geht das heute in einigen Fällen schon per E-Mail“, so Uwe Michel über die Neuheit. Das Band wird nun digital beschrieben, was übrigens gut zwei Wochen dauert, aber: „Der Kunde kennt vorab alle Besonderheiten, die wir ihm bieten können, und kann sein Produkt schnell daran anpassen. Wenn er so früh Zeichnungen zur Verfügung hat, kann er mit ein paar Klicks am Computer etwas ändern und schon ist zum Beispiel die Handy Schale ein bisschen breiter - und passt. Aufwändiges Umarbeiten im Nachhinein entfällt damit. Wir können wir dem Kunden mit dem Digital Twin also schon frühzeitig Muster bieten und der Entwicklung damit deutlich auf die Sprünge helfen.“