Einführung eines Kreislaufsystems: Wiederverwendung von Endscheiben

Nachhaltigkeit

Zurück in die Zukunft – Das zweite Leben von Polystyrol-Endscheiben

Video: Zweitverwertung von Endscheiben aus Polystyrol

Aus den Augen, aus dem Sinn – gilt nicht mehr. Jedenfalls nicht für tesa, wenn es um die Frage geht, was mit unseren hochwertigen Verpackungen geschieht, sobald das darin geschützte Produkt sicher und wohlbehalten beim Kunden angekommen ist. Das hat im vergangenen Jahr 2023 auch unser HQ Packaging Development Team beschäftigt und gemeinsam mit den Team im tesa Standort Suzhou als Pilotprojekt umgesetzt:  Verpackungen hunderttausender industrieller Klebeband-Großrollen, die alljährlich vom Lager in Shanghai aus versendet werden, könnten im Kreislauf genutzt werden.

Zurück auf „Anfang“: Zweitverwertung von Endscheiben aus Polystyrol

Um die Sicherheit und den Schutz unserer Produkte zu gewährleisten, nutzen wir robuste Verpackungen aus hochwertigem Material für die Aufbewahrung und den Versand. Die großen Industrierollen in verschiedenen Höhen werden in schlanken Kartons transportiert, oben und unten verschlossen durch Endscheiben aus reinem Polystyrol (PS). Ein solches fertiges Paket kann bis zu 70 kg wiegen – die hohe Belastbarkeit der eingesetzten Verpackungsmaterialien ist daher ein Muss. Und zahlt sich auch bei der Kreislauffähigkeit aus: Hochwertige PS-Elemente leiden kaum oder gar nicht durch den Transport. „Deshalb kamen wir auf die Idee, die Polystyrol-Scheiben in einen Wiederverwendungs-Kreislauf zu überführen“, sagt Markus Neugart, Head of Packaging Development Industry. Die Erfahrung zeigt: Beim Aussortieren der gebrauchten Endscheiben liegt der Ausschuss unter 5 %.

Von 100 PS-Endscheiben können im Schnitt 95 oder mehr in den Kreislauf eingebracht werden, die übrigen Endscheiben werden recycelt.

Endscheiben sind aus Polystyrol (PS) und verschließen die beiden offenen Enden der Wellpapphülsen. Die Untere dient dabei als Fuß: Auf sie wird die Klebebandrolle aufgesteckt. Die zweite Endscheibe ist der Deckel. Zwischen beiden Verschlüssen klemmt die zusätzlich durch Wellpappe geschützte Rolle. PS ist ein sortenreiner Kunststoff, der sich durch hohe Schlagzähigkeit auszeichnet und daher besonders robust und widerstandsfähig ist, anders als beispielsweise PE oder Polypropylen. Deshalb eignen sich aus PS gefertigte Teile besonders gut für die Wiederverwendung.

Es muss nicht immer „neu“ sein 

Diesem Credo schlossen sich in einem Pilotprojekt unser tesa Standort Suzhou mit den Converting Partnern in Greater China an und begannen bereits 2020, auf Anregung von tesa die Endscheiben aus unseren Lieferungen systematisch zu sammeln. In 2023 wurde das Projekt auf die beiden größten tesa Kunden aus der Region Greater China ausgeweitet: Ab einer Menge von drei mit Endscheiben gefüllten Paletten heißt es seither „Anruf genügt“, damit die Sammlung von tesa abgeholt wird.

So kamen bislang im Schnitt mehr als 2.000 Endscheiben pro Monat zusammen, im Jahr 2023 insgesamt rund 25.000 und seit Projektstart schon rund 62.500. Das nächste Ziel ist, alle Schlüsselkunden im Raum Greater China mit ins Boot zu holen und somit mehr als 100.000 Endscheiben pro Jahr wieder einzusammeln. “Der Start war so vielversprechend, dass wir jetzt hochmotiviert Maßnahmen starten, um zusätzliche Kunden in China für das Projekt zu gewinnen, und auch schon daran denken, es im nächsten Schritt nach Europa zu bringen”, verrät Abhinav Barnwall, Head of Product Solutions bei tesa.

Endscheiben werden in tesa Werken eingesetzt, um große industrielle Klebebandrollen für den Transport zu schützen.
Endscheiben werden in tesa Werken eingesetzt, um große industrielle Klebebandrollen für den Transport zu schützen.

Da geht noch mehr – beziehungsweise weniger

Nachhaltigere Verpackung ist eines unserer wichtigsten Themenfelder auf dem Weg zu unseren Zielen. Dabei sind gute Ideen stets ein guter Schritt. Vor dem nächsten! Bis Ende 2024 werden alle Endscheiben, die neu gekauft werden müssen, um unseren Bedarf zu decken, zu 100 % aus recyceltem Kunststoff bestehen. 

Einführung eines Kreislaufsystems
Einführung eines Kreislaufsystems

Gleichzeitig brüten unsere Entwickler in Hamburg und China bereits über einem weiteren Anschlussprojekt, nämlich dem reduzierten Kunststoffeinsatz bei der Logroll-Verpackung: Die obere Endscheibe soll mittelfristig durch ein nachhaltigeres Material ersetzt werden, z. B. ein papier-oder faserbasiertes Material, ohne dass Sicherheit und Qualität leiden.

Das scheinbar Unmögliche möglich machen? So geht Innovation. Und Innovation heißt, auch im Falle der Logroll-Verpackung, Evolution: vom fossil basierten Kunststoff über seine Widerverwendung, den Ersatz durch recyceltes Material bis hin zur Kunststoff-Vermeidung durch den Einsatz nachhaltigerer Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen.

Konkrete Schritte, Know-how und Engagement: Kreislaufwirtschaft ist für tesa mehr als ein Konzept.


Mehr über die Nachhaltigkeitsstrategie von tesa
 

We do: Push circularity

Für den sparsamen und sorgsamen Umgang mit Ressourcen möchte tesa die Kreislaufwirtschaft fördern. In erster Linie geht es um die Vermeidung von Abfällen. Wo dies nicht möglich ist, reduzieren wir sie. Sofern Abfälle unvermeidbar sind, bemühen wir uns darum, verschiedene Möglichkeiten der Wiederverwertung zu nutzen. Bis 2025 wollen wir keine produktionsbedingten Abfälle mehr auf Deponien entsorgen.

tesa wird in erheblichem Umfang in die Weiterentwicklung lösemittelfreier und energieeffizienter Produktionstechnologien investieren. Dazu plant tesa den Aufbau weiterer Produktionskapazitäten mit wasser- und extrusionsbasierten Technologien. Die Anlagen, auf denen wir derzeit mit Lösemitteln beschichten, sollen technisch so aufgerüstet werden, dass die Lösemittel am Ende des Prozesses vollständig zurückgewonnen werden und somit im Kreislauf verbleiben.