Mit Klebeband kann man nicht nur eine Lautsprechermembran kleben. Klebeband kann sogar selbst zur Lautsprechermembran werden. Und noch zu vielem mehr. Man kann mit Klebeband kühlen, erden, auf lautlos stellen und um die Erde fliegen. Wir haben einmal 11 fantastische Beispiele für Klebeband-Anwendungen zusammengestellt.
Wie legt Klebeband Ganoven das Handwerk (ohne Knebeln)?
Technologien
Kleben ist bei weitem nicht die einzige Klebeband-Anwendung. Hier sehen Sie 11 spannende Beispiele, was Klebebänder alles leisten können – neben kleben.
Das kühlende Klebeband
Wenn Sie mit Ihrem Smartphone so lange telefonieren, dass Ihnen hinterher die Ohren glühen, dann sollten Sie an ein doppelseitiges Klebeband denken. Nicht für Ihre Ohren, sondern an das, das Sie beim Telefonieren bereits in der Hand halten. Doppelseitiges Klebeband sorgt nämlich in Ihrem Smartphone dafür, dass es nicht überhitzt. Unter Höchstauslastung bringen es manche Teile da drinnen auf bis zu 90° C. Damit nichts durchbrennt, leiten Klebebänder die Wärme ab und reduzieren den Hitzestress um ganze 20° C.
Wir möchten zwar Ihren Kopf nicht mit Physik noch weiter zum Glühen bringen, aber ganz kurz wollen wir das physikalische Prinzip anreißen, das wir uns hier zunutze machen. Es lautet: je dünner das Klebeband, desto besser die Fähigkeit, Wärme abzuleiten. Nicht ganz ohne Stolz können wir sagen, dass tesa hier einen Weltrekord aufgestellt hat. Das dünnste Tape der Welt kommt von uns. Es misst gerade mal 5 µm. Zum Vergleich: Zupfen Sie sich ein Haar vom Kopf und halten Sie es gegen das Licht. Ihr Haar ist zehn Mal dicker als unser Klebeband.
Das „elektrische“ Klebeband
Wenn viel Elektronik auf wenig Raum trifft, kann es zu Spannungsunterschieden bis hin zum Kurzschluss kommen. Klebebänder, die elektrisch leiten, abschirmen und erden, sorgen für die nötige Entspannung – auch beim Benutzer. Sie haften nicht nur genauso zuverlässig wie andere Klebebänder. Sie gleichen zudem elektrische Potenziale aus, führen elektrostatische Ladungen ab und verbinden metallische Leiterbahnen sowie Gehäuseteile sicher miteinander. Dazu werden in das Klebeband Nickel und Kupfer eingearbeitet. Derartige Klebebänder haben für die Elektroindustrie einen weiteren Vorteil: Aufgrund der geringen Stärke eignen sich Klebebänder für nahezu jeden Anwendungsbereich und machen jedes Design mit.
Das superdichte Klebeband
Bleiben wir kurz bei der Elektronik. Jeder, der von jemandem gehört hat, der jemanden kennt, der einen Bekannten hat, dem das Smartphone in die Badewanne gefallen ist, weiß, wie schädlich Feuchtigkeit für elektronische High-End-Geräte ist. Bei der Fertigung von Smartphone & Co. reden wir aber von ganz anderen Mengen an Feuchtigkeit. Nämlich nicht von einer Badewannenladung, sondern von feinstem Wasserdampf, der nicht in das Gerät dringen darf. Für die Fertigung von Smartphone-Displays liegt der zulässige Wert der Wasserdampfdurchlässigkeit beispielsweise bei einem 100.000stel dessen, was für die Produktion einer Milchtüte gilt.
Hier helfen sogenannte Barriere-Klebebänder weiter: Bei Raumtemperatur dichten sie die Leuchtdioden eines Smartphone-Displays über viele Jahre gegen jegliche Luftfeuchtigkeit ab. Eine spezielle DrySeal®-Liner-Technologie in der Trennfolie des Klebebandes sorgt zusätzlich dafür, dass die Restfeuchtigkeit der Klebmasse beim Transport zum Einsatzort aufgesogen wird wie bei einem Schwamm.
Das glasklare Klebeband
Touchscreens müssen brillant sein, extrem klar. Auch da gehen Klebebänder mit. Sie halten den Bildschirm zuverlässig fest, ohne im Laufe der Jahre einzutrüben. Solche Klebebänder erreichen 99 Prozent Lichtdurchlässigkeit, sie sind hochtransparent. Damit das so bleibt, sind sie außerdem UV-beständig. Auftragen dürfen sie auch nicht, also sind sie nur 25 µm dünn, das sind 25/1.000 mm. Erreichen kann man solche Leistungen in der Herstellung nur unter Reinraumbedingungen. Die Luft in der entsprechenden tesa Produktionsstätte ist 1.000 Mal sauberer als auf einem Gebirgsgipfel – und wir reden hier von einem sehr hohen Gipfel in einem sehr unberührten Gebirge mit sehr, sehr klarer Luft.
Das klingende Klebeband
Klebebänder können sich nicht nur sehen, sondern auch hören lassen. Nämlich dann, wenn man sich die extrem guten Dämpfungseigenschaften der weit verzweigten und in sich verschlungenen Acrylat-Molekülketten in der Klebmasse zunutze macht. Diese Form von Klebeband-Verwendung betrifft vor allem winzige Lautsprecher in Mobiltelefonen & Co., die nicht nur Sprache, sondern auch anspruchsvolle Töne und Klänge einwandfrei übermitteln müssen. Die Acrylat-Klebmasse befindet sich dabei in einer Drei-Schichten-Konstruktion zwischen zwei Hochleistungsfolien. Während die Hochleistungsfolien eine hohe Steifigkeit bewirken, steuert die Klebmasse ihre Flexibilität zum Klang bei – bei einer Gesamtdicke von 22 µm bis 60 µm. Eine Lautsprechermembran kleben – das ist manchmal keine Reparatur-Notlösung, sondern richtiges Hightech.
Das Anti-Klapper-Klebeband
Vibrations- & GeräuschdämpfungBevor ein Neu- zum Gebrauchtwagen wird, vergehen ein paar Jahre. In diesen Jahren möchte man von Anfang bis Ende jede einzelne Fahrt genießen. Nichts soll im Auto klappern und die Klänge des Radios übertönen. Selbst bei 200 Sachen auf der Autobahn nicht. Bei tesa gibt es ein ganzes Sortiment für Klebeband-Anwendungen im Auto. Die Klebebänder reduzieren oder vermeiden störende Nebengeräusche ebenso wie Vibrationen, Quietschen oder Klappern von Fahrzeugteilen.
Das fälschungssichere Klebeband
Ein Klebeband kann nicht nur zusammenhalten, was zusammengehören soll. Spezielle Klebeetiketten können sogar exakt sagen, zu wem sie gehören und ob sie wirklich sind, was sie vorzugeben scheinen. Mithilfe einer einzigartigen durch die tesa Tochter tesa scribos entwickelten Technologie werden sichtbare und nur mithilfe von Lesegeräten auslesbare Informationen per Laser in das Etikett geschrieben.
Der tesa PrioSpot®, so heißt das Etikett, kann Produkte wie ein Fingerabdruck eindeutig kennzeichnen – und bietet so höchste Sicherheit vor Fälschungen und Produktpiraterie. Es kann zudem mit RFID-Chips, Bar- oder QR-Codes kombiniert werden. So kann jeder in der Lieferkette, von der Produktion über die Logistik, die Zollbehörden und den Händler bis hin zum Endverbraucher jederzeit überprüfen, ob das Produkt ein Original ist. Zur Authentifizierung genügt ein Handy.
Das weitgereiste Klebeband
Manchmal sind Klebebänder einfach reisefreudig. So schaffte es ein Klebeband von tesa bis ins All. Das „tesa® Secure Laser Label“, eigentlich als Fahrzeug-ID-Kennzeichnung für Autos entwickelt, kreiste an der Außenhülle der internationalen Raumstation ISS ganze 495 Tage um die Erde – und war damit fast 60 Mal länger im Weltraum unterwegs als Neil Armstrong. Zeit, die Aussicht zu genießen, hat so ein Hochleistungsklebeband natürlich nicht: Es musste extreme Temperaturschwankungen, das Vakuum, ultraviolette Strahlen, kollidierende Mikrometeoriten sowie feinsten Weltraumschrott aushalten – und bestand den Test. Alle Informationen, die auf dem Etikett hinterlegt waren, waren auch am 500. Tag noch lesbar.
Das watschelnde Klebeband
Zum Schluss wieder ganz irdisch-bodenständig, auf die Südhalbkugel: Ganz andere Herausforderungen hatte ein tesafix Schaumstoff-Klebeband dort zu meistern. Denn bisweilen sind unsere Klebebänder im Auftrag der Forschung unterwegs. So watscheln seit über 20 Jahren Humboldt- und Magellanpinguine mit kleinen GPS-Loggern über die Falklandinseln. Die Logger sind mit Klebeband an ihnen befestigt. Wichtigste Klebeband-Eigenschaft an dieser Stelle: das Gefieder nicht zu beschädigen. Daneben: salzwasserfest sein und natürlich eiseskälteresistent.