Technologien

Zukunft unter Dach und Fach

Erst wer dahinter blickt, versteht das Fundamentale am neuen Bauen. Innovative Klebebänder stellen zunehmend eine Alternative zu herkömmlichen Fügetechnologien dar. Modernes Bauen kommt verstärkt ohne schweres Gerät, Bohren, Schrauben oder Nieten aus. tesa Klebebänder halten unterschiedlichste Materialen zusammen; sie machen dicht, vom Keller bis zur Decke. Und die brandneu entwickelten flammhemmenden Schaumstoff-Klebebänder für Fahrschachttüren von Aufzügen können helfen, die Ausbreitung von Feuern in Gebäuden zu verhindern. Den Grundstein für das heutige tesa Industriegeschäft legte das gute alte Lassoband vor 115 Jahren. Dieses hielt auch schon dicht. Bonbondosen.

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Auf moderne Klebetechnologie bauen

Handwerk und Industrie haben in den vergangenen Jahrzehnten einen starken Wandel erlebt. Arbeitsabläufe veränderten sich ebenso wie die Baustoffe. Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde ebenso wie wirtschaftliches Planen. Und es ist längst nicht mehr in Stein gemeißelt, dass für dauerhafte Befestigungen gebohrt und gedübelt werden muss. Es leidet nämlich nicht nur die Ästhetik; „invasive“ Methoden beschädigen zudem wertvolle Oberflächen. Die Industrie kann auf technologisch anspruchsvolle Klebebänder bauen, die herkömmliche Verbindungstechnologien ersetzen. Dafür entwickelt ein Team von tesa, unter anderem aus Chemikern, Ingenieuren und Anwendungstechnikern, passgenaue Produktlösungen. Zwischen Fundament und First werden die Vorteile der Spezial-Klebebänder besonders deutlich. Hier kollidiert keine sichere Montagelösung mit der Freiheit des Designs. 

Die perfekte Verbindung

Mit neuen Entwicklungen leistet tesa Aufbauhilfe. Die doppelseitigen tesa® ACXplus Acrylatschaum-Klebebänder etwa bilden die Grundlage für zahlreiche komplizierte Verbindungen, wenn ungleiche Stoffe wie Aluminium und Glas verbunden oder Hightech-Materialien verwendet werden, deren besondere Strukturen und Eigenschaften erhalten bleiben müssen. Die innovativen tesa Produkte verfügen über hohe Schichtdicken mit extremer Festigkeit, können widrigsten Bedingungen wie Spannungen durch Hitze und Kälte oder der UV-Strahlung standhalten und auch auf problematischen Oberflächen zuverlässig haften. Sie gleichen Vibrationen und Belastungen zwischen unterschiedlichen Materialien aus; stets aber fügen die selbstklebenden Systemlösungen Materialien schonend zusammen. Gegenüber Flüssigklebern, die im Baubereich oft verwendet werden, können Klebebänder zudem wesentlich präziser und sauberer aufgetragen werden, Trocknungszeiten entfallen ebenso.

Hightech hält dicht
 

Seine Innovationskraft und sein Gespür für gute Ideen bewies tesa einmal mehr mit dem Erwerb des Spezialisten „Functional Coatings“. Seit 2018 ist das amerikanische Unternehmen mit Sitz in Newburyport eine hundertprozentige tesa Tochter und komplettiert als perfekte Ergänzung das Produktsortiment für die Bauindustrie. Außenliegende, selbstklebende Luft- und Wasserabdichtungssysteme für Gewerbe- und Wohngebäude sind die Kompetenz des Herstellers aus Massachusetts. Nachhaltigkeit spielt auch hier eine wichtige Rolle, denn Functional Coatings produziert lösemittelfreie Klebstoff-Membranen auf Basis der Butyl-Hybrid-Klebetechnologie. Diese gelten mit ihrer zukunftsweisenden Beschichtungstechnologie als Multitalente. Die dicken, leicht zu verarbeitenden High-Performance-Produkte bieten diverse Vorteile gegenüber VOC-emittierenden Verfahren wie den Bitumen-Lösungen. Die höchst anpassungsfähigen Schichten aus Hybrid-Klebstoff bilden – je nach Planung – als durchlässige oder nicht-durchlässige Folienbarrieren optimale Lösungen für die Luft- und Wasserabdichtung von Gebäuden; sie sorgen zudem für eine sichere Außenabdichtung von Kellern und Fundamenten, schützen Fenster, Türen und Übergangsbereiche vor Wasser, Sickerwasser und Luftzug. 

Brandneue Entwicklung gegen Flammen

In Sachen Sicherheit auf tesa bauen, heißt es künftig verstärkt im Bereich des Brandschutzes. Für den neuesten Stand der Technik steht das flammhemmende PE-Schaumband tesa® 45001 FR – entwickelt als sichere Lösung für Fahrschacht- und Aufzugskabinentüren. Diese spielen eine entscheidende Rolle beim Brandschutz, denn sie tragen dazu bei, die Ausbreitung von Feuer und Rauch von einer Gebäude-Ebene zur nächsten, den sogenannten Schornstein-Effekt, zu verhindern. Die dafür verwendeten und von tesa entwickelten feuerhemmenden Materialien sind zertifiziert und entsprechen somit den hohen Brandschutznormen. Weitere Produkte auf Grundlage dieser Technologie werden in Zukunft folgen.

Ein Klassiker legte den Grundstein
 

Mit innovativen tesa Klebelösungen wurde schon in der Vergangenheit keineswegs auf Sand gebaut. Bereits vor 115 Jahren hatte der damalige Vorstand der Beiersdorf AG erkannt, dass es einen wachsenden Bedarf an praktischen Lösungen für aufstrebende Industriebranchen geben würde. Das Pionier-Produkt „Lassoband“ empfahl sich 1906 als „vorzügliches Mittel“ beispielsweise für chemische Laboratorien oder eben auch zum Abdichten – von Bonbondosen. Es war das erste Gewebeband, das in Massen verkauft wurde. 

Foto_Lassoband_1906

Die Nachfolger des „Alleskönners“ mit dem textilen Trägermaterial werden heute noch in unterschiedlichen Farben und Größen vielfach verwendet. Sowohl Endverbraucher als auch Gewerbe- und Industriebetriebe finden sie unverzichtbar. Zum Klassiker ist inzwischen das Produkt mit der Bezeichnung tesa® 4651 avanciert. Dieses aus temperatur- und UV-stabiler Acrylatmasse hergestellte Klebeband wissen selbst Wissenschaftler in rauer Natur zu nutzen. tesa® 4651 hilft unter anderem Pinguin-Forschern, einen Sender ins Gefieder der bedrohten Spezies zu kleben, der bis zur nächsten Mauser Eiswasser und Sturm standhält. Eben eine tierisch praktische Innovation.

Frau benutzt Cito an ihrem Fahrrad

Vom Flop zum Bestseller

Das weltweit erste technische Klebeband stammt aus der Beiersdorf’schen Ideenwerkstatt. Eigentlich wollte man in den 1890er-Jahren ein neues Heftpflaster vermarkten, doch dieses klebte zu heftig auf der Haut und reizte diese. Der Apotheker Troplowitz funktionierte es kurzerhand um und kreierte daraus das erste technische Klebeband, das „Cito-Sportheftpflaster“, zum Fahrrad-Flicken. Eine innovative Sensation, denn auf den Straßen von damals bekamen Luftreifen schnell Löcher. Diese Einstellung wirkt bei tesa bis heute. In unserer Serie "125 Jahre Innovationen" stellen wir Ihnen anhand ausgewählter Beispiele unseren Innovationsgeist vor und kommen mit so mancher Überraschung daher!